12. Dezember 2024
Für den Automotive-Bereich ist die gedruckte Elektronik mit ihren leichten, flexiblen und kosteneffizienten Lösungen zu einer Schlüsseltechnologie geworden. Auf der LOPEC in München (25. bis 27. Februar 2025) zeigen Aussteller aus aller Welt unter dem Fokusthema Mobility, wie gedruckte Elektronik nachhaltige und sicherere Mobilitätskonzepte ermöglicht und so der Verkehrswende den Weg ebnet.
In Zeiten des Umbruchs bietet gedruckte Elektronik dem Mobilitätssektor neue Lösungsoptionen. „Die leichten Elektronikkomponenten unterstützen nachhaltige Fahrzeugkonzepte, sorgen für mehr Sicherheit und geringeren Energieverbrauch“, sagt Dr. Klaus Hecker, Geschäftsführer des LOPEC-Mitveranstalters OE-A (Organic and Printed Electronics Association), einer internationalen Arbeitsgemeinschaft im VDMA. Mit gedruckten elektronischen Elementen lassen sich vielfältige Zusatzfunktionen realisieren, betont Hecker: „Gedruckte Elektronik ist dünn und flexibel, dass sie sich nahtlos in verschiedenste Produkte integrieren lässt. Durch ihren Einsatz kann das Fahrzeuggewicht deutlich reduziert werden“.
Die LOPEC 2025 zeigt zahlreiche Anwendungen für die Automobilbranche, die bereits auf dem Markt sind oder kurz vor der Kommerzialisierung stehen. Zu den LOPEC Ausstellern gehören Branchengrößen wie Covestro, Henkel, Heraeus, IEE und tesa ebenso wie Start-ups, mittelständische Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus aller Welt.
Ein Schwerpunkt der LOPEC 2025 liegt auf der E-Mobilität. Aussteller Flexoo präsentiert in München die ultradünne Sensoreinheit MiniMoS, die den Druck sowie die Temperatur von Batterien und anderen Energiespeichern präzise misst. Mit Hilfe des Echtzeit-Monitorings verlängert sich die Lebensdauer der Batterie eines E-Autos um bis zu 40 Prozent. Zudem sinkt das Brandrisiko, da kritische Zustände rechtzeitig erkannt werden. MiniMoS überträgt die Daten per Bluetooth an bestehende Batteriemanagementsysteme.
Zur Sicherheit der Wasserstoffmobilität trägt gedruckte Elektronik ebenfalls bei, wie Arkema Piezotech in München zeigen wird. Das französische Unternehmen hat sich auf piezoelektrische Kunststoffe spezialisiert. Daraus gedruckte Sensorarrays, angebracht auf Hochdruckwasserstoff-Tanks, registrieren die bei Stößen oder anderen mechanischen Einflüssen auftretenden akustischen Wellen und wandeln sie in elektrische Signale um. Schwere und Ort des Schadens lassen sich so feststellen, ebenso die vorzeitige Alterung eines Tanks.
Die vom finnischen Forschungszentrum VTT entwickelte Sensorlösung für Autoreifen wiederum hilft beim Kraftstoffsparen durch Einstellen des optimalen Reifendrucks. Eine im Rahmen des EU-Projektes UNICORN durchgeführte Lebenszyklusanalyse bestätigt den positiven Umwelteffekt.
Bereit für die Kreislaufwirtschaft sind auch jene Elektronikbauteile, die sich am Ende der Nutzungsdauer zerstörungsfrei auseinandernehmen und dadurch einfacher für das Recycling sortieren lassen. LOPEC Aussteller tesa bietet für diesen Zweck eine Debonding-on-demand-Technologie an, die für dauerhafte und dennoch leicht ablösbare Verbindungen sorgt.
Flexible, organische und gedruckte Elektronik überzeuge aber nicht nur in puncto Nachhaltigkeit und Sicherheit, erklärt OE-A-Geschäftsführer Hecker: „Die leicht integrierbaren Elektronikbauteile bieten Designern ungeahnte Möglichkeiten und machen den Weg frei zur Individualisierung im Fahrzeugbau.“ Audi etwa bietet bereits individuell konfigurierbare OLED-Heckleuchten aus einzeln ansteuerbaren Segmenten an. Zukünftig soll die Technik verstärkt der Kommunikation mit anderen Verkehrsteilnehmern dienen, wie Dr. Werner Thomas, Projektmanager OLED-Lighting bei Audi, in seinem Plenarvortrag auf dem LOPEC Kongress erläutern wird (26. Februar, 09:45 Uhr).
Die anschließende Application Session Mobility hält weitere Inspirationen bereit. Antolin, ein Unternehmen für Lösungen im Fahr¬zeuginnenraum, präsentiert intelligente Oberflächentechnologien, bei denen farbwechselnde Folien des LOPEC-Ausstellers E Ink in den Fahrzeuginnenraum integriert sind. Diese sorgen für individualisierbares Innenraumdesign. Im Anschluss findet ein geführter Messerundgang statt. Mit dieser Kombination lädt die LOPEC alle Interessierten ein, sich kompakt an einem Tag über den Stand und das Potenzial der gedruckten Elektronik im Mobilitätssektor zu informieren.